Warum Technik zwar nice sein kann, aber den Kapitalismus nicht fixt
Klimaforscher*in zu sein, ist vermutlich einer der frustrierendsten Jobs überhaupt. Man redet sich den Mund fusselig, damit vielleicht doch ein wenig mehr getan wird, um eine globale Katastrophe zu verhindern – aber es hört leider niemand zu. Ein Leiden, dass Klimaforscher*innen mit Epidemiolog*innen teilen. 2012 hat das Bundesamt für Bevölke- rungsschutz (ja, das gibt es wirklich) zusammen mit dem RKI eine Studie herausgebracht, in der das Szenario einer globalen Pandemie mit einem Corona-Virus durchgespielt wird, welches massive Ähnlichkeiten zur realen Covid-19-Pandemie aufweist. Was der Bericht mit den Erkenntnissen aus der Klimaforschung teilt? Er wurde komplett ignoriert. Empfehlungen, wie Schutzausrüstung in Krankenhäusern bereitzuhalten oder die Gesundheitsämter besser zu vernetzen, wurden überhört. In beiden Fällen wäre bessere Krisenprävention ohne Probleme möglich gewesen, wenn man auf die sonst so viel gelobten Expert*innen gehört hätte. Und vor dem Hintergrund des Leids und der vielen Toten, für die beide Krisen verantwortlich sind, wäre das auch absolut nötig gewesen. Warum sind die Warnungen trotzdem ignoriert worden? Und warum wird sich kaum darüber aufgeregt?
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