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»Die Suche nach dem Rausch«


Ein Gespräch mit der Band Frittenbude über Rausch, Klimaproteste und ja: Straßen aus Zucker

SaZ: Euer aktuelles Album heißt »Rote Sonne«. Für was steht das?

Johannes: Die rote Sonne steht für alles, was in einem Menschen brennt und lodert. Die Liebe und die Sucht. Die rote Sonne soll aber auch für die Revolution stehen.

Martin: Die Sonne steht über uns. Sie brennt und zeigt uns den Weg.

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Randale! Bambule! …Frankfurter Schule?

Alright, Lesegruppe gegründet und fortan wird diskutiert und kritisiert was das Zeug hält – also alles palletti? Nicht wirklich: zum Verhältnis von Lesezirkel und Straßenkampf.

Pamela lässt keine Demo aus, ist schon zweimal „eingefahren“ und hat schon manches Mal mit ihren Krav-Maga-Skills Freund*innen aus brenzligen Situationen eskortiert. Theoriekram findet sie eher so semi-cool, weil nur rumsitzen und mit anstrengendem Redeverhalten diskutieren zu nichts führt, schon gar nicht zu etwas Besserem. Und überhaupt, warum soll Theorie so wichtig sein? Geht es nicht darum die Welt zu verändern, statt sie einfach nur anders zu interpretieren?

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Was tun? Was lesen!

Du hast von Adorno lediglich den Wikipedia-Artikel zur „Dialektik der Aufklärung“ gelesen? Dann legst Du diese Zeitung am besten sofort wieder weg!

Klingt bescheuert? Ist es auch – und natürlich nicht unser Ernst. Tatsächlich gibt es aber ein verbreitetes Gefühl, dass bei bestimmten Fragen nicht mitreden darf oder Vieles niemals begreifen wird, wer bestimmte theoretische Grundlagen nicht mitbringt. Daran ist nicht alles falsch – man muss mehr und Anderes lesen als Facebook, wenn man wirklich verstehen will, warum diese Gesellschaft katastrophal falsch eingerichtet ist. Und, noch viel komplizierter, wie sie sich vernünftiger einrichten ließe. Meistens aber ist das Gefühl fehl am Platz und hindert Leute daran, sich kritisch mit Gesellschaft auseinanderzusetzen und damit auch daran, politisch aktiv zu werden.

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Bildet Black-Blogs!

Wie Rechte im Netz auftreten, was das mit Kommentarspalten bei Spiegel-Online zu tun hat und was wir von Online-Antifaschismus halten

Auch wenn manche immer noch glauben, das Netz sei ein Hort der Demokratie, der uns nur in den letzten Jahren von einer kleinen Hater-Minderheit verdorben wurde – wir finden, es ist an vielen Stellen ein ziemlich hässlicher Ort. Neben all den „besorgten“ Bürgis tummeln sich hier Faschist*innen und lupenreine Oldschool-Nazis und tragen jeweils ihre Ideologien ins Netz, verbreiten Rassismus, Sexismus und Nationalismus. Dabei gehen die Rechten organisiert vor, schüchtern politische Gegner*innen ein, erkämpfen sich die Kommentarspalten und scheinen den Kampf um die Aufmerksamkeit zurzeit zu gewinnen. Und auch ohne Fascho-Trolle passiert viel Widerliches. In den sozialen Netzen entlädt sich Enthemmung und Hetze. Da soll noch jemand von zivilisiertem Meinungsaustausch reden. Sehen wir nicht.

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Talk To The Hand

Warum wir nicht mit Rechten reden (aber mit Opa Erwin manchmal schon)

„Man kann doch über alles reden“, heißt es ja immer, wenn es mal wieder Streit im Freundeskreis gibt – Appelle an Gespräche, Toleranz und Vertragen. Auch wir finden es gut, wenn man sich zuhört, miteinander diskutiert. Aber: Eben nicht mit allen und nicht überall. Mit AfD & Co. wollen wir keinen „Dialog auf Augenhöhe“ führen. Denn Meinungspluralismus hört da auf, wo Menschenfeindlichkeit anfängt. Daher: Talk To The Hand, Fundamentalist*innen dieser Welt!

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Die Partei, die Partei, die ist immer schlecht

Jetzt in Parteien engagieren? Auf Corbyn, Sanders, Mélenchon, #aufstehen, Podemos, … Illusionen setzen!

Alle Jahre wieder wird sie entdeckt: die Partei oder die prominente Person, in die alle Fortschrittlichen ihre Hoffnungen setzen. Mit der alles besser wird. Die Linke an die Macht! Go Schulz! Manche Hoffnungen tragen einige Jahre, andere nur wenige Monate. Meist hören sie auf, wenn die Macht dann wirklich erreicht ist. Aber woher kommen diese Hoffnungen? Warum sind sie so resistent gegen Argumente und Geschichte? Warum werden sie notwendig enttäuscht? Und wieso liegt das alles selten an Dienstwagen und Verrat?

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Die Freiheit, die sie meinen

Über den Struggle, Bündnisse mit Liberalen bilden zu müssen, obwohl sie eigentlich Teil der Gesamtscheiße sind

In dieser Ausgabe geht es oft darum, wie viel Macht die Rechtsradikalen in letzter Zeit gewonnen haben. Gleichzeitig könnte man aber denken: Viele finden Nazis doch eher scheiße. Die Medien sind, auch wenn sie mal Positionen der AfD oder FPÖ übernehmen, meistens gegen Rassismus eingestellt. Und wer hat nicht schon mal Böhmermann gefeiert oder sich über Merkel gefreut, wenn sie rassistischen Diskussionen entgegnete, sie sehe Menschen nicht an, welchen Pass sie hätten. In den USA gab es vor ein paar Jahren den ersten schwarzen Präsidenten und wenigstens ist nicht Seehofer Bundeskanzler. Sogar die Homo-Ehe gibt‘s jetzt. Im Großen und Ganzen läuft’s doch, solange die Mehrheit liberal statt autoritär, bürgerlich statt faschistisch drauf ist.

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Weiße Maleranzüge und gute Argumente

Unter dem Label „Nationalismus ist keine Alternative“ (NIKA) engagieren sich Aktivist*innen in ganz Deutschland gegen neue Rechte und staatlichen Rassismus. Lisa und Jeff sind im regionalen Bündnis „NIKA Bayern“ aktiv. In diesem Zusammenschluss von Aktivist*innen aus Dörfern und Städten zeigen sie: Antifaschismus ist machbar – auch jenseits großer Universitätsstädte…

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HamburgHamburgYeah, Krawall & Remmidemmi

Argumentationshilfen zu ein paar gewaltigen Protesten

Alle Jahre wieder gibt es sie: Gipfeltreffen, Bundesparteitage oder Naziaufmärsche, die „von gewalttätigen Protesten begleitet” werden, wie es dann so schön in den Nachrichten heißt. So auch in Hamburg im Juli 2017. Zum G20-Gipfel versammelten sich die Merkels, Trumps, Erdogans und weitere Staatsoberhäupter der „wichtigsten Industrie- und Schwellenländer” zwei Tage lang und inszenierten rund um die neu erbaute Elbphilharmonie zu den Klängen von „Freude, schöner Götterfunken” Verhandlungen über die Verwaltung der Welt. Danach rückten vor allem die Bilder teils militanter Gegenproteste in den Fokus der Öffentlichkeit: Abgefackelte Fiat Puntos, brennende Barrikaden und ein geplünderter REWE. Neben den wenigen sachlichen Analysen dieser „Randale” reichte die Bandbreite der Einschätzungen von gruseligen Vergleichen, wie „Es war der Holocaust” (eine Anwohnerin), bis zu eher gelangweilt vorgetragenen Hinweisen, die „Krawalle” seien doch letztlich unpolitisch. Weiterlesen →