Staat.Nation.Dresden.Scheisse.
Von Bomben und Nazis, Gedenken und Deutschland.
07.02., Sonntag, 20 Uhr in der K9 (Kinzigstraße 9, U5 Samaritersstraße)
Diskussionsveranstaltung mit Avanti – Projekt undogmatische Linke (No Pasarán!), ¡Venceremos! Antifa Dresden (Keine Versöhnung mit Deutschland) und TOP B3rlin.
Der 13. Februar in Dresden hat Konjunktur: Die Stadt ist mittlerweile einer der wichtigsten Bezugspunkte für den deutschen Gedenknationalismus. Entsprechend divers ist das Spektrum derer, die an diesem Tag in Dresden deutsche Opfer betrauern: Tausende Nazis, die jedes Jahr auf dem europaweit größten Aufmarsch Stärke zeigen. Menschen aus ganz Deutschland, die in der Bombardierung Dresdens das passende Symbol für die „Leiden der Deutschen“ während des Zweiten Weltkrieges gefunden haben. Und schließlich diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die für einen (selbst)bewussten Umgang mit der deutschen Geschichte und Nation stehen, die an die europäischen Opfer erinnern und dabei sowohl gegen linken wie rechten „Extremismus“ sind.
In der radikalen Linken wird angesichts dieser Gemengelage seit Jahren diskutiert. Zentrale Fragen dabei sind immer wieder die nach der politischen Einordnung des bürgerlichen Gedenkens auf der einen Seite und des Naziaufmarsches auf der anderen Seite sowie nach Form und Ausmaß deren Verhältnisses zueinander. Ansatz und Richtung der Intervention leiten sich aus dieser Analyse ab und sind in der radikalen Linken ebenfalls umstritten.
Mit der Veranstaltung sollen ebendiese Diskussionen skizziert und anhand unserer Ansicht nach relevanten Fragestellungen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Hinblick auf Analyse, Praxisansätze und Perspektiven herausgearbeitet werden. Trotz aller möglichen inhaltlichen Differenzen liegt es in unserem Interesse – vor allem auch vor dem Hintergrund der aktuellsten Ereignisse – mit der Veranstaltung zu den Aktivitäten in Dresden zu mobilisieren.