Intro: It doesn‘t matter…

… if you‘re black or white. Schön wär‘s, Michael! Stimmt schon, vielen kann es egal sein. Hautfarbe: Hmmm….hellbeige? Rosa? Wer nicht als weiß durchgeht, kennt sich besser aus. In unserer neunten Ausgabe der Straßen aus Zucker befassen wir uns mit Rassismus – eine weitere Begrenzung der Welt, auf die wir uns nicht geeinigt haben. Wir haben versucht herauszufinden, wie diese Strukturen entstanden sind, die uns vom schönen Leben trennen, wie sie wirken und wie sie erhalten werden.
Die Arbeit an der Ausgabe war nicht leicht. Wie über Rassismus schreiben, wenn es keine unmittelbaren eigenen Erfahrungen damit gibt? Es gibt Menschen, die können sich aussuchen, ob und wann sie sich mit Rassismus beschäftigen wollen. Dass sie aus Kreuzberg kommen, wird ihnen vielleicht nicht geglaubt, aber mit einem kleinlauten „Pankow“, „Brandenburg“ oder „Wien“ ist die Frage nach der Herkunft für das Gegenüber dann abschließend geklärt. Ihre guten deutschen Sprachkenntnisse müssen sie nicht dauernd erklären, nicht die Bedeutung ihres Namens kennen. Keine Aufforderung, sich zu integrieren oder „wieder zu gehen“.
Warum „Refugee“ „Fighter“ bedeutet, warum es immer noch Rassismus gibt, obwohl fast niemand Rassist_in sein will – und welche Rolle dieses blöde Deutschland dabei gerne spielt. Dazu und mehr in der Straßen aus Zucker # 9