Interview mit dem neuen Zeitungsprojekt aus Österreich (seit 2016 gibt es nun das Wiener Zeitungsprojekt: Unter Palmen!)
Wien im Jahr 2011: Eine antifaschistische Demonstration gegen einen Burschenschafterball mit illustren Gästen von NPD, DVU bis Front National wird verboten. Politische Aktivist_innen sind von massiver Repression betroffen. Österreich ist alles andere als eine Insel der Seligen. Doch dortige Genoss_innen haben sich an die „Straßen aus Zucker“-Crew mit der Idee gewandt, in Kooperation mit uns das Konzept der Zeitung auch auf die Alpenrepublik auszuweiten.
Die erste Ausgabe ist schon in Arbeit und daher haben wir uns gedacht, dass wir der „Zimt und Zucker“ ein paar Fragen stellen.
Was war Eure Motivation, das Projekt „Zimt und Zucker“ auf die Beine zu stellen?
„Zimt und Zucker“ hat mit Spannung die ersten vier Ausgaben der „Straßen aus Zucker“ mitverfolgt und auch in Österreich zahlreich unter die Leute gebracht. Viele fanden die Texte und Interviews ziemlich cool und die SaZ ist ein richtiges Gesprächsthema geworden. Weil einige Texte auf Deutschland spezifiziert sind, entstand die Idee, ein adaptiertes Projekt zu starten. Wir wollen ähnliche Themen behandeln, dabei aber auf die österreichischen Verhältnisse eingehen und diese ins Visier der Kritik nehmen.
Wo seht Ihr die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich?
Ein großer Unterschied ist der Nationalismus, welcher hierzulande stark dadurch geprägt ist, dass sich Österreich als „Erstes Opfer des Nationalsozialismus“ inszeniert. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Burschenschaften: Sie spielen in Österreich eine größere Rolle als in Deutschland und sind gut vernetzt in Parlament und Wirtschaft vertreten. Natürlich gibt es noch viele weitere Unterschiede, aber darauf gehen wir dann in den Texten genauer ein.
Was sind die Ziele?
Wir wollen einen Kontrast zu der ganzen bestehenden Scheiße schaffen. Aber hier in Wien, wo wir als Polit-Gruppe am aktivsten sind und sein möchten, gibt es unserer Meinung nach kaum ein vergleichbares Projekt. Wir wollen unsere Kritik an den bestehenden Verhältnissen in einer Art und Weise formulieren, die jede und jeder verstehen kann, ohne ein Fachstudium absolviert haben zu müssen.
Und wie geht es weiter?
Die Veröffentlichung der ersten Ausgabe „Zimt und Zucker” steht an! Die werden wir verteilen und auf Wunsch verschicken. Was sonst noch passiert, könnt ihr im Netz verfolgen. Neuigkeiten gibt’s auf unserem Blog, via Twitter und auf Facebook.
http://zimtundzucker.blogsport.de (Homepage wird nicht mehr betreut)
Als Alternative das Wiener Zeitungsprojekt: Unter Palmen