Hallo Welt!
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es nun her, dass wir die erste „Straßen aus Zucker“ rausgehauen haben und eigentlich war das Ganze gar nicht als Fortsetzungsgeschichte geplant – es sollte also keine zweite Ausgabe geben. Wir wollten „nur“ dieses blöde deutsche „Superjubiläumsjahr“ (60 Jahre Grundgesetz, 2000 Jahre Varusschlacht, 20 Jahre Wiedervereinigung…) denunzieren und zwar mit einer grundsätzlichen Kritik an Staat, Nation und Kapital sowie einigen Dingen, die damit zusammenhängen. Dass Ihr nun die zweite Nummer in den Händen haltet, liegt in erster Linie an Euch selbst. Wir waren sehr überrascht von dem ganzen Feedback und vielen Bestellungen, haben uns von der Welle der Euphorie mitreißen und für eine zweite Ausgabe begeistern lassen. Ja, selbst eine dritte ist nun schon in Planung. Aber ganz soweit sind wir noch nicht.
Für diese Nummer wollen wir erstmal eine neue Gruppe im großen Redaktionskollektiv begrüßen. Neben der Antifaschistischen Jugendaktion Kreuzberg (AJAK), der Antifaschistischen Schüler_innen Vernetzung (ASV) sowie der Gruppe T.O.P. B3rlin ist nun auch communisme sucré dabei – eine Gruppe, die sich aus einem offenen Treffen des „Straßen aus Zucker“-Bündnisses heraus gegründet hat! So einiges ist also passiert. Komisch, aber trotzdem ist auch vieles so geblieben, wie es war.
Leider hat noch niemand die Nation erschossen, den Staat umgewuppt oder den Kapitalismus niedergedingst. Deutschland ist folglich noch da. Auf Hochtouren. Das Superjubeljahr 2009 geht weiter: Da werden die „Friedliche Revolution“ und die „Wiedervereinigung“ der beiden deutschen Staaten mit Riesentamtam so richtig abgefeiert. Wir feiern nicht mit. Vielmehr haben wir uns gefragt, wie hier Geschichte eigentlich gemacht wird. Dann haben wir lang darüber diskutiert, was aus unserer Sicht am Realsozialismus zu kritisieren ist. Denn uns geht es dabei nicht darum, den Kapitalismus als das bessere Gesellschaftssystem zu propagieren. Und was verbirgt sich eigentlich hinter dem großen Begriff „Kommunismus“? Wir nehmen in dieser Ausgabe den 20. Jahrestag der „Wende“ zum Anlass, uns mit diesen und ähnlichen Fragen zu beschäftigen. Außerdem geht es auch um Graffiti, es gibt ein schickes Plakat, das auch als Sprühschablone taugt und wir haben für Euch ein Interview mit Frittenbude geführt. Diverse Rezensionen von spannenden Büchern und viele, viele Termine gibt‘s noch obendrauf.
Ab kommender Woche sollte es die „Straßen aus Zucker“ #2 im Infoladen eures Vertrauens geben. Natürlich könnt ihr sie aber auch wieder online bestellen. Das gleiche gilt für die neuen Aufkleber.
Oder ihr nehmt eure alte „Straßen aus Zucker“, zerknüllt sie, murmelt „Communismus, Communismus, Communismus“, wartet kurz und entknüllt sie dann wieder:
Vielen dank an den Blogger Bauhaustapete für die animierte Grafik!